polnischer Philosoph und Schriftsteller; langjährig im Exil als Prof. an versch. Universitäten; Veröffentl. u. a.: "Traktat über die Sterblichkeit", "Falls es keinen Gott gibt", "Geist und Ungeist christlicher Traditionen", "Marxismus - Utopie und Anti-Utopie", "Mini-Traktate über Maxi-Themen"
* 23. Oktober 1927 Radom
† 17. Juli 2009 Oxford (Großbritannien)
Herkunft
Leszek Kolakowski wurde 1927 in der südlich von Warschau gelegenen Industriestadt Radom geboren. Er stammte aus einer linksintellektuellen Freidenkerfamilie. Der Vater K.s wurde im Krieg von polnischen Faschisten an die Gestapo ausgeliefert und umgebracht. K. selbst verbrachte die meiste Zeit der deutschen Besetzung in einem Landhaus mit großer Bibliothek, deren Bestände er schließlich nahezu auswendig kannte.
Ausbildung
Er besuchte in Lodz die katholische Skorupkaschule und setzte nach Schließung aller höheren Schulen seine Ausbildung an einem Untergrundgymnasium fort. Nach Kriegsende beendete er seine Gymnasialausbildung, wurde Mitglied der kommunistischen Jugendorganisation ZMP, später auch der Partei und studierte in Lodz Philosophie und Theologie. Außerdem war er Mitglied von verschiedenen philosophischen Zeitschriftenredaktionen. Nach seiner Promotion wurde er 1953 habilitiert.
Wirken
Als eine Art intellektuelles Wunderkind hielt er schon vor Abschluss seines Studiums (1950) Vorlesungen und publizierte philosophische Aufsätze. Dabei bekämpfte er voller Überzeugung die so ...